Eine bessere Qualität der frühkindlichen Bildung setze eine bessere Bezahlung der Fachkräfte voraus, sagte die Direktorin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Erziehung am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst: "Es gibt keine Berufsgruppe, bei der die Schere zwischen höchsten Erwartungen und nicht angemessener Bezahlung so weit auseinanderklafft."
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Mit der Gründung des Instituts im Jahr 2007 habe Niedersachsen den richtigen Weg eingeschlagen, betonte die Professorin. Vier Forschungsschwerpunkte und fünf regionale Netzwerke gewährleisteten, dass neue Erkenntnisse unmittelbar in den Kitas umgesetzt werden könnten. Umgekehrt könnten so auch Anregungen aus der Praxis direkt von den Wissenschaftlern aufgenommen werden. "Alle anderen Bundesländer beneiden uns um diese Einrichtung." Am Freitag wird im Osnabrücker Schloss im Beisein des Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) das fünfjährige Bestehen der Einrichtung gefeiert.
Das Institut habe dazu beigetragen, dass die frühkindliche Bildung heute einen deutlich höheren Stellenwert habe, sagte die Erziehungswissenschaftlerin. Auch werde die Arbeit der Erzieherinnen in der Gesellschaft deutlich mehr wertgeschätzt.
Die Arbeit habe auch neue Erkenntnisse erbracht. Dazu zähle eine alltagsorientierte Sprachförderung, die den Bewegungsdrang der Kinder ebenso berücksichtige wie ihre unterschiedliche Lernmotivation aufgrund ihrer Herkunft. "Wir können die Erkenntnisse liefern und die Qualität verbessern", betonte Zimmer: "Optimale Rahmenbedingungen wie bessere Bezahlung, kleinere Gruppen und bessere Ausstattung kann nur die Politik schaffen."