Islamverbände: Bisherige Konsequenzen aus NSU-Terror reichen nicht

Islamverbände: Bisherige Konsequenzen aus NSU-Terror reichen nicht
Als Konsequenz aus dem NSU-Terrorismus und der damit verbundenen Ermittlungspannen dringen die Islamverbände auf durchgreifende Änderungen bei Ministerien und Behörden.

Der Koordinationsrat der Muslime legte am Mittwoch, 12. Dezember, in Berlin einen 15 Punkte umfassenden Forderungskatalog vor. Darin werden unter anderem die spezielle Erfassung muslimfeindlicher Straftaten in der Kriminalitätsstatistik und "eine nachweisbare Entnazifizierung" der Ämter angemahnt.

Auch sollte der Begriff "Islamismus" aus dem öffentlichen Wortschatz gestrichen werden, da damit der Islam und Muslime unter Generalverdacht gestellt würden. Ferner müsse die Bundesrepublik jährlich der Opfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) gedenken, "um dem Vergessen entgegenzuwirken".

Die deutschen Sicherheitsbehörden seien "in der Bringschuld", den entstandenen Vertrauensverlust wiederherzustellen. "Ohne dieses Vertrauen ist es nicht möglich, sich sicher zu fühlen und sich als in Deutschland beheimatet zu fühlen", erklärte der Koordinationsrat. Das Gremium war 2007 von den vier großen Dachverbänden DITIB, Islamrat, Verband der islamischen Kulturzentren und Zentralrat der Muslime gegründet worden.