"Im Zweifel gegen Homosexuelle, aber für Volksverhetzer? Ist das die Haltung der Kirche?", erklärte Beck und kritisierte den Umgang mit dem katholischen Pfarrer Hendrick Jolie, der für das extremistische Internetangebot "kreuz.net" schrieb. Lehmann, hatte in der vergangenen Woche ein Entschuldigungsschreiben des Priesters in Nieder-Ramstadt bei Darmstadt akzeptiert.
###mehr-links###
In einem Gastbeitrag für die Mainzer Kirchenzeitung "Glaube und Leben" schrieb Lehmann nun, gerade als "Bischof, der auch die normalen Pflichten eines Arbeitgebers hat, muss ich Gerechtigkeit angesichts unbewiesener Behauptungen (Hassprediger usw.) walten lassen und Mitarbeiter nach dem Grundsatz 'Im Zweifel für den Angeklagten', wenn nötig, in Schutz nehmen".
Keine Entschuldigung für Hetzkampagnen
Es herrsche der Eindruck vor, dass auf jeden Fall ein Sündenbock habe gefunden werden müssen. Dies entschuldige nicht die Ungeheuerlichkeit, sich überhaupt an einem Organ beteiligt zu haben, das solche Hetzkampagnen betrieben hat.
###mehr-artikel###
Beck kritisierte die Haltung der Kirche als nicht glaubwürdig. "Homosexuelle und wiederverheiratet Geschiedene verlieren die missio canonica und werden auch in der kirchlichen Wohlfahrtspflege und bei der Caritas Opfer von Diskriminierung und Entlassungen", erklärte Beck. Dort kenne die Kirche keine Milde und Barmherzigkeit.
Das extremistische Internetportal "kreuz.net" ist seit Anfang Dezember nicht mehr im Internet. Gegen die anonymen Betreiber ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin wegen Volksverhetzung, nachdem auf der Internetseite ein Hetzartikel zum Tod des schwulen Schauspielers Dirk Bach veröffentlicht worden war. Der Bruno Gmünder Verlag hatte Anzeige gegen "kreuz.net" erstattet. Zugleich setzte er ein sogenanntes Kopfgeld in Höhe von 15.000 Euro für Informationen über das Internetangebot aus.
