Patientenschützer fordern Sprinkleranlagen in Behindertenheimen

Patientenschützer fordern Sprinkleranlagen in Behindertenheimen
Patientenschützer halten die Brandschutzbestimmungen in Behinderten- und Pflegeheimen in Deutschland für unzureichend.

Nach dem schweren Brandunglück mit 14 Toten in einer Behindertenwerkstatt der Caritas forderte die Deutsche Hospiz Stiftung, soziale Einrichtungen innerhalb der nächsten vier Jahre verpflichtend mit selbsttätigen Sprinkleranlagen auszurüsten, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe) berichtet.

Was für deutsche Flughäfen gilt, müsse erst recht für Einrichtungen der Pflege- und Behindertenfürsorge gelten, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. Pflegebedürftige und Behinderte hätten keine Chance, sich selbst zu retten.
 
Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) müsse sich spätestens nach dem Unglück in Titisee-Neustadt vom Montag öffentlich für schärfere Vorschriften einsetzen, sagte Brysch. Die Bauminister der Länder sollten die Sprinkleranlagen vorschreiben. Die derzeitigen Zustände seien "unerträglich", kritisierte Brysch. "

Brandmeldeanlagen, wie es sie auch in Titisee-Neustadt gegeben habe, reichten nicht aus. Bei den meisten Brandunglücken würden die Menschen nicht am Feuer, sondern an Rauchvergiftung sterben. Ohne Sprinkleranlage stoße auch die beste und schnellste Feuerwehr oft an ihre Grenzen, weil sie Zeit für die Anfahrt, Orientierung und Menschenrettung brauche. 

Der Pflegeexperte der Union im Bundestag, Willi Zylajew (CDU), wies Forderungen nach schärferen Vorgaben zurück. "Die Brandschutzvorschriften für Pflege- und Behinderteneinrichtungen sind ausgesprochen hoch, somit absolut ausreichend und werden meist auch korrekt eingehalten", sagte Zylajew der Zeitung. Die Brandschutzbeauftragten der Kommunen kontrollierten sehr ordentlich. Im Fall des Brandes ind der Caritas-Einrichtung mahnte der CDU-Politiker eine "sofortige und rückhaltlose" Aufklärung an.