Der 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschaffte evangelische Feiertag könne ein gemeinsamer Tag der Ökumene sein, sagte Schick am Montag auf der Landessynode der bayerischen evangelischen Landeskirche in Hof. "Buße und Gebet sind unabdingbare Voraussetzungen für die Einheit in Christus." Dieser Aspekt komme bei der Ökumene viel zu kurz, sagte Schick.
Bedford-Strohm zeigte sich erfreut über die katholische Unterstützung für den traditionell protestantischen Feiertag. Buße, Einkehr und Innehalten seien auch Themen der katholischen Kirche. Je mehr Menschen die Rückkehr des Buß- und Bettags als gesetzlichen Feiertag forderten, desto besser.
Leidenschaft in der Bevölkerung
Der Landesbischof sagte weiter, dass er viel Leidenschaft in der Bevölkerung für den Buß- und Bettag wahrnehme. Den Leuten gehe die zunehmende Ökonomisierung des Lebens auf die Nerven. Die Wiedereinführung des Feiertages könne wieder einen Trend in die andere Richtung bewirken.
Evangelische Christen begehen den Buß- und Bettag seit Ende des 19. Jahrhunderts im November am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Im Mittelpunkt stehen Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung. Erstmals nachgewiesen wird der Buß- und Bettag 1532 in Straßburg. Im Jahr 1995 wurde der rein protestantische Feiertag abgeschafft, um den Beitrag der Arbeitgeber zur Pflegeversicherung zu kompensieren. In allen Bundesländern außer in Sachsen wurde er als arbeitsfreier Tag ersatzlos gestrichen.
In den Folgejahren blieben mehrere kirchliche Initiativen auf Länderebene zur Wiedereinführung des Bußtages allerdings ohne Erfolg.