Das würde die Steuerzahler jährlich 7,4 Milliarden Euro zusätzlich kosten, errechnete die Behörde einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe) zufolge. Demnach hätten außerdem 460.000 Haushalte mit gut einer Million Menschen zusätzlich Anspruch auf Hartz IV.
Derzeit beziehen mehr als sechs Millionen Menschen die staatliche Grundsicherung. Die Bundesagentur reagierte mit ihrer neuen Untersuchung auch auf Forderungen der Grünen, den Regelsatz für Erwachsene von derzeit 374 Euro auf 420 Euro anzuheben. Vom 1. Januar an erhalten alleinstehende Hartz-IV-Empfänger 382 Euro.
Bundesagentur-Vorstandsmitglied Heinrich Alt sagte der Zeitung: "Ein höherer Hartz-IV-Bezug wird schnell zum Vermittlungshemmnis." Er sei sich sicher, dass die allermeisten Menschen in der Grundsicherung sich nicht ausschließlich "von einem ökonomischen Kalkül leiten lassen, arbeiten und ihre Lebenssituation verbessern" wollten. Trotzdem müssten die Regierenden darauf achten, "dass Arbeit weiter attraktiv bleibt". Nach Worten von Alt, der sich zu den Grünen-Beschlüssen nicht direkt äußern wollte, geht es dabei auch um die Grundsatzfrage, ob "wir wirklich ein Volk von Transferbeziehern werden" wollen.