Immer mehr älteren Menschen stünden immer weniger jüngere gegenüber. Deshalb sei es unvermeidlich, dass die ältere Generation lernen müsse, zu verzichten, während die jüngere mehr arbeiten müsse für die Sicherung der Sozialsysteme. Diese Änderungen müssten "schonend, aber langfristig" sein, unterstrich Beckstein.
Dieser Wandel müsse jedoch keine Angst machen, erklärte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, zum Auftakt der Tagung am Starnberger See. Denn die Vergreisung Deutschlands und daraus resultierende leere Rentenkassen seien ein "Horrorszenario". Auch sei der demografische Wandel nicht wie die "große Katastrophe über uns gekommen", sondern eine Entwicklung, die bereits vor über 100 Jahren begonnen habe und fast alle Industrieländer betreffe.
Entscheidend für die Sicherung der Sozialsysteme sei, dass es weiterhin viele gutausgebildete Beschäftigte und eine hohe Produktivität gebe. Die Politik müsse daher die Arbeitslosigkeit bekämpfen und in Bildung investieren, forderte Mascher. Damit stelle man auch für die Zukunft eine hohe Produktivität und die Finanzierung der Sozialsysteme sicher. Sie beklagte, dass es für Frauen immer noch schwierig sei, Familie und Beruf zu vereinbaren, das Know-how von Älteren unterschätzt werde genauso wie die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen.
Die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels im ländlichen Raum können nach Überzeugung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) die erneuerbaren Energien abmildern. Auf dem Land gebe es Grund und Boden für den Anbau von Energiepflanzen wie auch die nötigen Arbeitskräfte. Nur durch die Etablierung neuer Arbeitsplätze lasse sich die Spirale unterbrechen, dass junge Menschen aus den ländlichen Räumen abwandern.
Wie Beckstein am Ende der Tagung ankündigte, wird sich der Politische Club auf seiner Frühjahrstagung im März nächsten Jahres mit dem Problem der Energiewende auseinandersetzen.