Soziale Netzwerke beeinträchtigten zudem das Sozialverhalten, berichtet das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" über Auszüge aus dem neuen Buch des ärztlichen Direktors der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm. Mangelnde Gehirnbildung, vor allem in den für Aufmerksamkeit und für soziale Funktionen zuständigen Bereichen, führe zu Aufmerksamkeitsstörungen und gesteigerter Depressivität.
Computerspiele und Internet könnten eine "digitale Demenz" auslösen. Digitale Medien seien zur Förderung des Lernens im Bildungsbereich zudem grundsätzlich ungeeignet. Angesichts der vielfach wissenschaftlich nachgewiesenen negativen Auswirkungen digitaler Medien auf Geist und Körper vor allem junger Menschen stelle sich die Frage, warum die Politik das vorhandene Wissen um diese Gefährdung systematisch ausblende, so Spitzer.
Die Tatsache, dass ein "Killerspiel" wie "Crysis 2" den deutschen Computerspielpreis 2012 gewonnen habe, zeige exemplarisch, "wie wenig sich Politiker und Medienpädagogen mit dem wirklich vorhandenen Wissen über Killerspiele auskennen: Kein Wort über deren abstumpfende Wirkung gegenüber Gewalt und der bahnenden Wirkung von Gewaltbereitschaft." Spitzer forderte die Vertreter aller Parteien zum Umdenken auf.