Die heftigen Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen in der Hauptstadt Damaskus bedrohten Zehntausende von wehrlosen Zivilisten, mahnte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Freitag in Genf. Zugleich forderte er die Konfliktparteien auf, die Zivilbevölkerung unter allen Umständen zu schützen.
Bis Mitte der Woche zählten die UN rund 120.000 syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak. Innerhalb Syriens seien rund eine Million Menschen auf der Flucht. Die Gewalt bedrohe auch die mehr als 88.000 Flüchtlinge aus dem Irak, die in Syrien leben, betonte Guterres. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres hätten 13.000 Iraker fluchtartig Syrien verlassen. Die meisten seien in den Irak zurückgekehrt. In den vergangenen Jahrzehnten waren viele Iraker vor Verfolgung und Krieg nach Syrien geflohen, darunter viele Christen.
In Syrien brach im März 2011 ein Volksaufstand gegen die Herrschaft des Regimes von Baschar al-Assad aus. Assad versucht die Proteste mit Gewalt niederzuschlagen, nach Schätzungen starben bislang mehr als 15.000 Menschen.