Diese litten massiv unter Menschenrechtsverletzungen und der Zerstörung des Regenwaldes, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Montag in Göttingen kurz vor Merkels Abreise. Die Kanzlerin solle sich nach 50 Jahren Bürgerkrieg für einen glaubwürdigen Dialog zwischen den Papua und der indonesischen Regierung einsetzen und damit dem Beispiel Australiens folgen. Druck aus Deutschland könne den Friedensprozess vorantreiben.
Seit 2011 habe sich die Situation in Westpapua weiter verschlechtert, hieß es. Allein im Mai 2012 seien dort 16 Menschen durch politisch motivierte Gewalt zu Tode gekommen. Die Papua-Ureinwohner fordern den Angaben zufolge seit der Annektierung der früheren niederländischen Kolonie in den 60er Jahren die Unabhängigkeit Westpapuas. Sie wehren sich auch gegen die Zerstörung ihrer Wälder.
Kirchen und Papua-Menschenrechtler verlangen seit Jahren ein Ende von willkürlichen Verhaftungen, Folter und politisch motiviertem Mord in Westpapua. Die rund 250 ethnischen Gruppen der Papua-Ureinwohner stellen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation aufgrund staatlich geförderter Einwanderung heute nur noch 49 Prozent der 3,6 Millionen Bewohner im Westens der Insel Neuguinea.