Iraner beenden Protest mit zugenähten Mündern
Die iranischen Flüchtlinge in Würzburg haben ihren Protest mit zugenähten Lippen beendet. Vier Demonstrierende hätten vom Bundesamt für Migration und Flüchtling die Nachricht erhalten, dass ihre Asylanträge bearbeitet worden seien, teilten die Iraner am Freitag mit. Daraufhin hätten sie die Fäden durchschnitten, mit denen sie ihre Lippen aus Protest gegen die Asylpraxis in Bayern zugenäht hatten.
Drei Iraner warten noch auf eine Entscheidung der Behörden. Einer von ihnen befindet sich weiter im Hungerstreik. Die iranischen Asylbewerber in Würzburg demonstrieren seit dem 18. März für ihre Anerkennung als politische Flüchtlinge und eine Verbesserung der Asylpraxis. Derzeit demonstrieren noch elf Männer und eine Frau, mehrere von ihnen sind aus anderen Städten nach Würzburg gekommen.
Der Protest von Flüchtlingen hat sich inzwischen auf zwei weitere Orte ausgeweitet: Zehn Demonstranten aus Afghanistan, Iran und Irak haben ein Protest-Camp in Aub (Landkreis Würzburg) errichtet. Drei iranische Flüchtlinge protestieren in Bamberg gegen die Asylpraxis. Beide Aktionen sind von den Behörden bis Ende Juli genehmigt.