Misereor warnt vor Folgen des Klimawandels in Westafrika

Misereor warnt vor Folgen des Klimawandels in Westafrika
Das katholische Hilfswerk Misereor warnt vor einer Ernährungskrise in Westafrika. "Auswirkungen des Klimawandels sind in diesem Teil der Welt in erschreckender Weise zu beobachten", so Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.

Die Lage sei zwar nicht mit der dramatischen Dürre-Krise in Ostafrika im vergangenen Jahr zu vergleichen, werde aber immer prekärer, erklärte Spiegel bei der Vorstellung des Misereor-Jahresberichts am Montag in Bonn. Misereor nahm im vergangenen Jahr 181 Millionen Euro ein, ein Rückgang um 8,5 Millionen gegenüber dem Vorjahr.

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Die Probleme in Ost- und Westafrika erforderten umfassende und langfristige Strategien, sagte Spiegel. Denn neben dem Klimawandel erschwere politische Instabilität die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Misereor unterstütze Programme zur Anpassung an den Klimawandel wie etwa Wassermanagement oder neue Anbaumethoden.

Erfreut äußerte sich Spiegel zur anhaltenden Spendenbereitschaft an Misereor. Mit knapp 63 Millionen Euro seien die Spenden 2011 zwar um rund 12,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. 2010 sei jedoch wegen der Flutkatastrophe in Pakistan und dem Erdbeben in Haiti ein Ausnahmejahr gewesen. Insgesamt sei das Spendenaufkommen über die vergangenen zehn Jahre stabil. Rund 107 Millionen Euro bekam Misereor vom Entwicklungsministerium für die Arbeit in Afrika, Lateinamerika und Asien.

Weniger Geld von der Kirche

200.000 Euro weniger erhielt das Hilfswerk im vergangenen Jahr aus dem Topf kirchlicher Haushaltsmittel. Diese Zuwendungen sanken in den vergangenen zehn Jahren von 11,5 auf 8,3 Millionen Euro. Dies sei dem Sparzwang in den Diözesen geschuldet, sagte der Vorsitzende der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Karl Jüsten. Insgesamt förderte Misereor im vergangenen Jahr mehr als 1.500 Projekte mit knapp 170 Millionen Euro.