Maskierte Männer warfen am Sonntagmorgen gegen 10.15 Uhr während des evangelischen Gottesdienstes in Garissa Handgranaten in die Menge, wie kenianische Medien berichteten. Als die Gläubigen der evangelikalen African Inland Church in Panik flohen, eröffneten die Attentäter das Feuer. Mehr als fünfzig Menschen wurden demnach verletzt. Fast zeitgleich verübten Attentäter einen Anschlag nach ähnlichem Muster auf die katholische Kirche.
Hinter den Attentaten wird die somalische Al-Schabaab-Miliz vermutet. Garissa liegt nur 150 Kilometer von der Grenze Somalias entfernt und wird mehrheitlich von ethnischen Somalis bewohnt. Die islamistische Al-Schabaab hat Kenias Regierung wiederholt mit Anschlägen gedroht, seit die kenianische Armee im Oktober in Somalia einmarschiert ist. Die Einheiten unterstützen Truppen unter dem Dach der Afrikanischen Union, die gegen die Al-Schabaab-Milizen kämpfen. Ein Bekennerschreiben gab es zunächst nicht.
Augenzeugen sprachen von schrecklichen Szenen in Garissa. Unter denen, die im Kugelhagel getötet worden seien, seien auch zahlreiche Kinder. Die Hospitäler in der 150.000-Einwohner-Stadt seien überlastet. Kenias Vizepräsident Kalonzo Musyoka verurteilte den Anschlag. Er verteidigte zugleich die Sicherheitsmaßnahmen, die Kenias Polizei getroffen habe. Vor der Kirche der Africa Inland Church waren zwei Polizisten stationiert gewesen, die die Attentäter als erste erschossen hatten. Von den Tätern fehlt jede Spur.