Der bisherige Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) war im Februar wegen seines Umgangs mit der Loveparade-Katastrophe in einem Bürgerentscheid abgewählt worden. Er verlor als erstes Stadtoberhaupt in Nordrhein-Westfalen auf Initiative von Bürgern sein Amt. Sauerland hatte sich geweigert, politische Verantwortung für das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 zu übernehmen. Damals waren bei einer Massenpanik 21 Menschen ums Leben gekommen, etwa 500 wurden verletzt.
In einem ersten Wahlgang für das Amt des Oberbürgermeisters in den kommenden sechs Jahren hatte am 17. Juni keiner der angetretenen 13 Bewerber die nötige absolute Mehrheit erhalten. Der 36-jährige SPD-Kandidat Link verpasste dieses Ziel mit 48,3 Prozent der Stimmen nur knapp. Sein 69 Jahre alter CDU-Konkurrent Lensdorf, der das Amt nach dem Sauerland-Rücktritt gemeinsam mit Stadtdirektor Peter Greulich kommissarisch führte, kam vor zwei Wochen auf 21,1 Prozent der Stimmen.