Die betroffenen Länder, Hilfsorganisationen und internationale Geber hätten schnell reagiert und dafür gesorgt, dass die Dürre ein Stück abgemildert werden konnte, sagte die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts am Dienstag in Berlin. "Die Dürrekatastrophe ist trotzdem da", betonte Dieckmann.
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Die Bevölkerung der Länder der westlichen Sahel-Zone leidet infolge von Trockenheit unter großen Ernteausfällen. Nach Angaben der Welthungerhilfe sind 18,5 Millionen Menschen unter anderem in Niger, Mali und Burkina Faso von der Dürre betroffen. Die Bundesregierung erhöhte im Mai ihre Hilfen für das Land. Die EU-Kommission hat in der vergangenen Woche ihre Unterstützung um 40 Millionen Euro aufgestockt.
Dieckmann betonte, es sei wichtig, Hilfe zu organisieren, bevor Bilder sterbender Kinder um die Welt gingen. Bei der Hungerkatastrophe 2011 am Horn von Afrika hätten die Frühwarnsysteme zwar auch funktioniert, sagte Dieckmann. Die Länder hätten aber nicht rechtzeitig finanzielle Hilfe zur Verfügung gestellt. Nach Erkenntnissen von Entwicklungsorganisationen sind in Ostafrika Tausende von Menschen während der Hungerkatastrophe gestorben.
Fast 50 Millionen Euro Spenden
Die Welthungerhilfe hat im vergangenen Jahr ihr drittbestes Spendenergebnis erreicht. Die Hilfsorganisation nahm nach eigenen Angaben 48,2 Millionen Euro an Spenden ein. Dazu kommen knapp 80 Millionen Euro an öffentlichen Zuwendungen unter anderem vom Entwicklungsministerium und dem Welternährungsprogramm sowie private Zuschüsse von Stiftungen und Hilfswerken.
Die Welthungerhilfe, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, unterstützte 2011 mit dem Geld nach eigenen Angaben 300 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Weltweit sind rund 3.000 Mitarbeiter für die Welthungerhilfe im Einsatz.
Als eine der wenigen Hilfsorganisationen arbeitet die Organisation auch im autoritär regierten und isolierten Nordkorea. 1997 wurde die Hilfsorganisation als Unterstützer nach einer verheerenden Flut ins Land gelassen und darf bis heute dort bleiben. Unter schwierigsten politischen Bedingungen sei die Arbeit erfolgreich, sagte der Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe, Wolfgang Jamann, der in der vergangenen Woche Projekte der Welthungerhilfe in Nordkorea besuchte.
Die Helfer unterstützen die Bevölkerung dort vor allem beim Aufbau landwirtschaftlicher Strukturen. Um die Einwohner Nordkoreas ausreichend zu ernähren, müssten nach Jamanns Angaben derzeit jährlich rund eine halbe Million Tonnen Lebensmittel von außen eingeführt werden.