Während für 36 Prozent der Rentner die Religion eine sehr hohe oder hohe Bedeutung hat, sind es bei Schülern und Studenten nur 19 Prozent. Befragt wurden 4.000 Bundesbürger ab 14 Jahre. Im Durchschnitt sagten 23 Prozent, dass ihnen Religion wichtig ist. Für 48 Prozent hat diese Frage keine oder geringe Bedeutung.
Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Muslimen und Christen. Unter den Muslimen gaben 64 Prozent an, dass Religion bei ihnen eine sehr hohe oder hohe Bedeutung hat. Bei den Katholiken sind es 35 Prozent, bei den Evangelischen 20 Prozent. Für jeden fünften Protestanten (20 Prozent) hat die Religion "keine Bedeutung". Bei den Katholiken liegt dieser Anteil bei 13 Prozent, bei den Muslimen bei fünf Prozent.
Interesse an Religion abhängig von Tätigkeit
Interesse an Religion ist offensichtlich abhängig von der Tätigkeit: So haben 33 Prozent der Hausfrauen und Hausmänner Interesse am religiösen Glauben, aber nur 14 Prozent der Facharbeiter und 15 Prozent der Arbeitslosen.
Das Interesse an Religion ist in Ostdeutschland - wie zu erwarten - geringer als im Westen. So hat der Glaube für 84 Prozent der Menschen in Brandenburg keine oder geringe Bedeutung. Ähnlich sieht es in Mecklenburg-Vorpommern (79 Prozent) und Sachsen-Anhalt (77 Prozent) aus. In Hessen sagen dies dagegen nur 33 Prozent, in Rheinland-Pfalz und dem Saarland 34 Prozent.
Der Kirchenbesuch geht laut Umfrage zurück. So gaben 2007 noch 21 Prozent der Befragten an, mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst zu besuchen, 2012 waren es nur noch 15 Prozent. Familien mit Kindern (13 Prozent) gehen häufiger zum Gottesdienst als Paare (neun Prozent) oder Singles (sechs Prozent). Besonders kirchentreu sind Ruheständler (30 Prozent).
Kirchenlos, aber nicht unreligiös
Die Kirchen müssten sich damit abfinden, dass die Bindung an kirchliche Institutionen weiter nachlässt, heißt es in der Auswertung der Umfrage. Dies erlaube jedoch keine Rückschlüsse auf den persönlichen Glauben. "Die Menschen glauben weiterhin, gehören jedoch keiner Kirche an. Sie sind kirchenlos, aber nicht unreligiös."
Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass jeden Sonntag immer noch mehr Bundesbürger in die Kirche als ins Fußballstadion gehen. "Auf einen Bundesligazuschauer kommen immer noch sieben Gottesdienstbesucher."