Beeindruckt sei er von der Vernetzung von Kirchgemeinde und diakonischer Arbeit, betonte er bei seinem Besuch in Herrnhut. "Das ist vorbildlich", sagte Stockmeier. Überhaupt sei die soziale Arbeit der Freikirchen sehr wichtig. Stockmeier sprach sich dafür aus, die Attraktivität von sozialen Berufen zu steigern. Der Bundesverband der Diakonie plane unter anderem eine Kampagne zu den Pflegberufen. Vor allem junge Leute müssten für diese Beschäftigungsfelder gewonnen werden. Im Bereich der Pflege dürfe es keine "dramatischen Lücken" geben.
In diesem Zusammenhang kritisierte der Diakonie-Präsident den bürokratischen Aufwand, den Pflegekräfte zu leisten haben. Inzwischen gingen 23 Prozent ihrer unmittelbaren Arbeit am Patienten dafür verloren. Das sei "kein sinnvoller Einsatz von Personalressourcen".Zudem müssten diakonische Tarife von den Krankenkassen und kommunalen Sozialträgern anerkannt werden. Trotz Finanznot der zuständigen Landkreise dürften die Preise für diese Arbeit von den Kostenträgern nicht gedrückt werden.
Stockmeier ist seit 2011 Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In der Herrnhuter Diakonie sind derzeit rund 300 Mitarbeiter beschäftigt.