Im Interview mit der November-Ausgabe der Zeitschrift "Cicero" kritisierte der Ressortchef von Mecklenburg-Vorpommern, es gebe den Impuls, die Wirkung von "Mein Kampf" zu überhöhen. Daraus resultiere ein "Wegschließreflex". Dagegen helfe nur, das Buch zugänglich zu machen und kritisch zu reflektieren. Der Freistaat Bayern hält noch bis zum Jahr 2015 die Urheber- und Verlagsrechte an dem Buch - also bis 70 Jahre nach dem Tod von Adolf Hitler.
Brodkorb verwies darauf, dass weite Teile von Hitlers Schriften bereits jetzt im Buchhandel oder aber im Internet zugänglich seien. Er glaube nicht, dass von einer Veröffentlichung von "Mein Kampf" nach dem 1. Januar 2016 "eine politische Gefahr im engeren Sinne" ausgehe. Faszination ergebe sich indes aus der Tatsache, dass das Buch nicht normal zugänglich ist. Dagegen helfe nur "Entmystifizierung durch nüchterne Aufklärung", sagte der Schweriner Bildungsminister. Dem Freistaat Bayern warf er eine "ängstliche und rückschrittliche Verhinderungspolitik" vor.