Erstes Kälteopfer unter Obdachlosen
Ein Obdachloser in Rostock ist vermutlich das erste Kälteopfer dieses Winters. Der 54-jährige Mann sei am Donnerstag in einem Park erfroren, erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe am Freitag in Bielefeld. Im Betreuten Wohnen der Obdachlosenhilfe Rostock, der letzten Unterkunft des Mannes, sei er bereits mehrere Tage vermisst worden.
Der Dachverband der Wohnungslosenhilfe rief die Kommunen auf, ihr Angebot an Unterkünften für Obdachlose für den Notfall aufzustocken sowie gegebenenfalls U-Bahnstationen oder öffentliche Gebäude für die Nacht zu öffnen. Außerdem sollten zur Prävention mehr Streetworker eingesetzt werden. Sinnvoll sei zudem ein örtlicher Kältenotruf zusätzlich zur Rufnummer der Polizei.
In den vergangenen 20 Jahren sind den Angaben nach in Deutschland mehr als 270 Wohnungslose erfroren. Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft haben 248.000 Menschen keine Wohnung. Rund 22.000 von ihnen leben auf der Straße.