Sieben US-Soldaten, die an den Koranverbrennungen auf einer amerikanischen Militärbasis im Februar beteiligt waren, sollen intern bestraft werden. Keiner von ihnen wird vor Gericht gestellt, berichtet die Internetseite military.com unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Associated Press. Sie werden mit Disziplinarstrafen belegt.
US-Militärs berichteten, die Koranverbrennungen auf der Militärbasis in Bagram seien ein Versehen gewesen. Zu dem Ergebnis komme auch ein gemeinsamer Untersuchungsbericht von US-Militär und afghanischen Vertretern. Dem Pentagon seien Disziplinarstrafen für die beteiligten Soldaten vorgeschlagen worden.
Tagelange Unruhen
Im Februar 2012 hatten die US-Soldaten Gefangenen im Militärgefängnis Parwan Korane und andere Schriften abgenommen und sie später gemeinsam mit Müll aus der Militärbasis verbrannt. Die Verbrennung der Koranausgaben hatte in Afghanistan eine beispiellose Unruhewelle ausgelöst. Bei tagelangen antiwestlichen Demonstrationen kamen mindestens 40 Menschen ums Leben, darunter auch vier US-Soldaten.
Die Korane stammten aus dem Gefängnis Parwan und seien wegen extremistischer Notizen ausgesondert worden. Das Gefängnis liegt direkt neben dem Militärflughafen Bagram und rückte 2005 erstmals ins Licht der öffentliche Aufmerksamkeit, als die New York Times über den Tod zweier Gefangener berichtetete, die bereits im Dezember 2002 in dem Gefängnis nach Folter starben.
Politiker und Geistliche in Afghanistan hatten gefordert, die US-Soldaten wegen der Schändung der Bücher vor ein öffentliches Gericht zu stellen. Der Koran ist im Islam heilig und darf nicht beschädigt werden.