Wie das Erzbistum am Montag mitteilte, läuft in sechs Fällen das Verfahren noch. Fünf Fälle seien abgeschlossen. Acht Vorwürfe seien nicht mehr zu klären, da beispielsweise die Beschuldigten nicht mehr am Leben sind.
Der Mehrzahl der Vorwürfe beziehe sich auf Taten vor 1980. In keinem der Fälle gibt es den Angaben zufolge derzeit staatsanwaltliche Ermittlungen. Bei Vorwürfen, die sich gegen einen noch lebenden Kleriker richteten, sei die Staatsanwaltschaft aber informiert worden, sagte Bistumssprecher Stefan Förner.
Fachtag "Missbrauch in Institutionen"
Nicht in allen nachgewiesenen Missbrauchsfällen seien Priester entlassen worden, sagte Förner. Nach seinen Angaben sind derzeit drei Priester wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs beurlaubt. Wie das Erzbistum weiter mitteilte, wurden bisher sieben Anträge auf Entschädigungszahlungen gestellt. Zu deren Höhe gab es keine Angaben. Zum Erzbistum gehören neben Berlin weite Teile Brandenburgs und Vorpommern.
Zwei Jahre nach Aufdeckung der Ahrensburger Missbrauchsfälle veranstaltet die evangelische Kirche in Hamburg an diesem Donnerstag einen Fachtag "Missbrauch in Institutionen". Themen sind Aufarbeitung, Vorbeugung und künftige Handlungskonzepte zu sexualisierter Gewalt. Zum Auftakt gibt es eine Podiumsdiskussion unter anderem mit Bischöfin Kirsten Fehrs, Ursula Enders von "Zartbitter" (Köln) und Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt (Flensburg). Mitveranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindermisshandlung.