"Nicht einmal Ungeheuer" könnten "eine so abscheuliche Tat" vollbringen, sagte der Staatschef am Sonntag in einer Rede vor dem Parlament in Damaskus. Erneut kritisierte Assad das Ausland, das sich in die Angelegenheiten des Landes einmische.
Terroristen stünden hinter dem Aufstand in Syrien, sagte er. "Es ist ein Krieg von außen, der von Elementen im Land ausgeführt wird". Es war das erste Mal seit den Parlamentswahlen im Mai, dass Assad sich öffentlich äußerte und zu den brutalen Menschenrechtsvergehen der vergangenen Woche Stellung bezog.
Mehr als 100 Menschen waren in Hula, einer Siedlung in Zentralsyrien, auf brutale Weise umgebracht worden - beinahe die Hälfte der Opfer waren Kinder. Das Massaker sorgte international für Entsetzen und Empörung. Mitarbeiter der Vereinten Nationen hatten erklärt, die meisten der Opfer seien hingerichtet worden. Augenzeugen in Hula machen regierungsfreundliche Milizen für das Blutbad verantwortlich, die aus den Nachbardörfern stammen. Die Bewohner Hulas sind vorwiegend sunnitische Muslime; in der Umgebung liegen von Alawiten und von Schiiten bewohnte Dörfer.
Der UN-Menschenrechtsrat hatte die Regierung Syriens und regierungstreue Milizen wegen des Massakers am Freitag scharf verurteilt. Das Assad-Regime, aber auch die bewaffnete Opposition müssten alle Formen der Gewalt sofort einstellen. Für die Resolution stimmte die überwiegende Mehrheit der Staaten, lediglich drei votierten mit Nein: Russland, China und Kuba. Auf einem Treffen der Arabischen Liga in Katar forderte der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan die syrische Regierung erneut auf, jeglicher Gewalt zu entsagen.
Bei den Unruhen in Syrien sind seit März 2011 Tausende Menschen ums Leben gekommen. Auch am Wochenende gingen die Kämpfe weiter: Am Samstag starben nach Angaben des syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London 89 Menschen, davon 57 Soldaten. Es sei die bislang größte Zahl von Todesopfern, die das syrische Militär an einem Tag erlitten habe, erklärte die Organisation. Die Siedlung Hula wurde am Sonntag nach Augenzeugenberichten weiter von Regierungstruppen beschossen.