Es sei das erste Mal seit der Wende, dass sich eine West-Institution mit zwei Ost-Institutionen zusammenfinde, sagte Ulrich am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Am Pfingstsonntag wollen sich die drei evangelischen Landeskirchen aus Nordelbien, Mecklenburg und Pommern offiziell zur Nordkirche vereinigen.
Ulrich wies darauf hin, dass die neue Kirche auf eine 60jährige Tradition der Partnerschaften aufbaue. Seit der Wende habe es bereits in der Aus- und Fortbildung von Pastoren oder in der Diakonie viele gemeinsame Projekte gegeben, sagte der Schleswiger Bischof: "Insofern war es nicht Rettung in der Not, sondern hier bauten wir auf eine erprobte und bewährte Partnerschaft."
Neues gemeinsames Gesangbuch geplant
In der neu geschriebenen Verfassung habe man versucht, die unterschiedlichen Kulturen und gewachsenen Strukturen der Regionen zu berücksichtigen. Deshalb sei auch ein neues gemeinsames Gesangsbuch geplant. "Die Unterschiede, die jetzt zusammenkommen, die empfinden wir als einen Reichtum", sagte Ulrich. Zu der neuen Nordkirche zählten sowohl die Metropole Hamburg wie auch die ländlichen Räume.
Ulrich hob auch die Bedeutung einer neu gegründeten Anlaufstelle für den Dialog mit den Menschen hervor, die keine Konfession hätten. Es sei eine der "Herausforderungen in Zukunft" zu überlegen, wie die Kirche auch Menschen erreichen könne, "die keine Geschichte mit dem Glauben haben".