"Eine Kirche, die für sich in Anspruch nimmt, sich in Lehre und Ordnung an den biblischen Texten zu orientieren, kann jedenfalls nicht auf Dauer Frauen von allen Ämtern der Kirche ausschließen", sagte er am Samstag auf dem Katholikentag in Mannheim unter Berufung auf die biblischen Osterberichte und die Rolle der Maria von Magdala. Die über fast zwei Jahrtausende erfolgte Etablierung einer Männerkirche sei ein Widerspruch zum Zeugnis des Neuen Testaments.
Die Gleichstellung von Männern und Frauen entspreche zudem der Haltung Jesu, der sich unterschiedslos Männern und Frauen zugewandt habe. "Ich hoffe mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern, dass die Zulassung der Frauen zum Diakonat schon bald Wirklichkeit wird." Fischer betonte, dass Maria von Magdala als erste Auferstehungszeugin in der Urgemeinde vermutlich eine leitende Stellung eingenommen habe. Deshalb habe ihr der Kirchenvater Augustinus auch den Ehrentitel "Apostelin der Apostel" zugeteilt. Schon nach wenigen Jahrzehnten hätten die Frauen aber ihre wichtige Stellung in den christlichen Gemeinden durch männliches Dominanzstreben eingebüßt.