Erzbischof Robert Zollitsch sagte, die christlichen Kirchen müssten sich gemeinsam den Herausforderungen der säkularen Gesellschaft stellen: "Es kommt darauf an, gemeinsam den Glauben an Jesus Christus zu bezeugen."
Vielfach fehle der Mut, eingefahrene Wege zu verlassen, sagte Landesbischof Fischer. Die Wahrung des eigenen Besitzstands, sei es des kirchlichen oder auch des dogmatischen, erscheine wichtiger als der Aufbruch zu Gottes Fülle. "Wir merken, wie sehr auch Verantwortliche in der Kirche gefangen sind in selbst konstruierten Lösungswegen, die sich immer wieder als Sackgassen erweisen," sagte der evangelische Theologe.
Was wären der christliche Glaube und die Kirche ohne die Grunderfahrung des Glaubens, fragte Fischer. Menschen müssten nicht alleine den Weg aus Frustration und Vergeblichkeit finden oder für den Erfolg kirchlicher Arbeit garantieren. Genau dorthin, wo Menschen nicht mehr weiterwissen, "geht der Auferstandene".
Unübersehbare Aufbrüche
Je weniger die Gesellschaft den christlichen Glauben trage, umso mehr sei die ökumenische Zusammenarbeit der Gemeinden gefragt, sagte Zollitsch, der Vorsitzender der katholischen Bischöfe in Deutschland ist. "Doch es reicht nicht aus, eine Zweckgemeinschaft zu bilden." Als beispielhaft nannte der Freiburger Erzbischof die Rahmenvereinbarung über ökumenische Gemeindepartnerschaften in Baden. Die Partnerschaften zwischen evangelischen und katholischen Gemeinden seien unübersehbare Aufbrüche im ökumenischen Miteinander. Statt über scheinbaren Stillstand in der Ökumene zu klagen, gelte es zu schauen, wie sich die Katholiken und Protestanten einander helfend entgegenkommen könnten.
An dem ökumenischen Gottesdienst wirkten auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos, der Bischof der Altkatholiken, Matthias Ring, sowie Bischöfin Rosemarie Wenner von der Evangelisch-Methodistischen Kirche in Deutschland mit.