Zwei Tage nach seinem Tod ist Franziskus am Mittwochmorgen im Petersdom aufgebahrt worden. In einer feierlichen Zeremonie wurde der Leichnam des verstorbenen Pontifex von der Kapelle Santa Marta in die Basilika überführt. Tausende Gläubige standen am Mittwochmorgen vor dem Petersdom an, um sich persönlich von Papst Franziskus verabschieden zu können.
Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Das katholische Kirchenoberhaupt war im Februar und März wochenlang im Krankenhaus wegen einer lebensbedrohlichen Infektion mit einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt worden. Nach seiner Entlassung war er zuletzt in seiner Wohnung im Gästehaus des Vatikans Santa Marta gepflegt worden. Am Ostersonntag hatte er sichtlich geschwächt noch den Segen "Urbi et Orbi" gespendet.
Kardinäle aus aller Welt, die bereits in Rom zur Beisetzung eingetroffen sind, begleiteten den toten Papst auf dem Weg aus Santa Marta. Auf dem Vorplatz schlossen sich Erzbischöfe und Bischöfe und zahlreiche andere Trauergäste der Prozession in den Petersdom an. Auf dem Petersplatz verfolgten etwa 20.000 Gläubige die Überführung.
Holzsarg und purpurfarbenes Messegewand
Der Leichnam des Papstes ist dort nur in einem schlichten Holzsarg gebettet. Dieser ist mit rotem Samt ausgekleidet. Franziskus wurde in ein purpurfarbenes Messgewand gekleidet, auf dem Kopf trägt er eine weiße Mitra.
Der offene Sarg wurde vor dem Hauptaltar des Petersdoms auf einer einfachen Holzkonstruktion auf dem Boden aufgebahrt. Der Leichnam von Papst Benedikt XVI. war noch wie zuvor üblich auf einer erhöhten Bahre (Katafalk) ausgestellt. Die Gläubigen können bis Freitagabend, 19 Uhr am Sarg von Franziskus Abschied nehmen. Am Mittwoch und am Donnerstag soll die Basilika dafür bis Mitternacht geöffnet sein.
Die Trauerfeier für den 88-Jährigen wird am Samstag um 10 Uhr auf dem Petersplatz stattfinden. Staatschefs aus aller Welt wie US-Präsident Donald Trump oder Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben bereits ihre Teilnahme angekündigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die deutsche Delegation anführen, auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) wird zur Beisetzung reisen, wie der Bundestag am Mittwoch mitteilte.
Am Abend vor der Beerdigungsmesse wird der Sarg bereits in einer feierlichen Zeremonie geschlossen. Beigesetzt wird Franziskus auf eigenen Wunsch in der Basilika Santa Maria Maggiore.