Erinnerung an Befreiung des kirchlichen Zwangsarbeiterlagers

Erinnerung an Befreiung des kirchlichen Zwangsarbeiterlagers

Berlin (epd). An die Befreiung des NS-Zwangsarbeiterlagers auf kirchlichen Friedhöfen vor 80 Jahren wird am Donnerstag mit einer Gedenkveranstaltung in Berlin-Neukölln erinnert. Bei der Erinnerungsstunde sollen Zeitzeugenberichte ehemaliger Zwangsarbeiter vorgelesen werden, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Mittwoch ankündigte. In den Berichten schildern die Betroffenen den Tag ihrer Befreiung und die nachfolgenden Ereignisse bis zur Rückkehr in ihre Heimat. Im Anschluss ist eine Führung durch die Ausstellung geplant.

Von 1942 bis 1945 mussten Zwangsarbeiter im Auftrag der christlichen Kirchen in Berlin unter widrigsten Bedingungen Schwerstarbeit auf kirchlichen Friedhöfen verrichten. Betrieben wurde das Arbeitslager gemeinsam von 39 evangelischen und drei katholischen Kirchengemeinden. Die teilweise Minderjährigen lebten in einem von den Kirchen errichteten Zwangsarbeiterlager auf dem Gelände eines Friedhofs in Berlin-Neukölln. Sie kamen aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten der ehemaligen Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine. Am 24. April 1945 wurde das Zwangsarbeiterlager befreit.

An der Gedenkveranstaltung will neben Vertretern der Landeskirche, des Kirchenkreises und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft auch die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anne Gidion, teilnehmen. An das Zwangsarbeiterlager wird seit dem Jahr 2000 am historischen Ort erinnert. Am Donnerstag soll auch eine Informationswand als neuer Bestandteil der ständigen Ausstellung vorgestellt werden.