UN: Wegen Finanzkürzungen droht in Äthiopien schwere Hungerkrise

UN: Wegen Finanzkürzungen droht in Äthiopien schwere Hungerkrise

Genf (epd). In Äthiopien droht laut dem Welternährungsprogramm der UN (WFP) eine schwere Hungerkrise. Aufgrund finanzieller Kürzungen könnten in den kommenden Wochen rund 3,6 Millionen der bedürftigsten Menschen von Nahrungsmittelhilfe abgeschnitten werden, warnte WFP-Landesdirektor Zlatan Milisic am Dienstag in Genf.

Das WFP sei gezwungen, die Unterstützung für 650.000 unterernährte Frauen und Kinder im Mai einzustellen. Das Welternährungsprogramm hatte den Angaben nach ursprünglich geplant, bis 2025 insgesamt rund zwei Millionen Mütter und Kinder mit lebensrettender Ernährungshilfe zu erreichen.

Zudem müsse im Juni die Hilfe in Form von Bargeld und Sachleistungen für bis zu einer Million Flüchtlinge eingestellt werden, wenn keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt würden. Das WFP rechne zwischen April und September 2025 mit einem Finanzierungsdefizit von 222 Millionen US-Dollar (193 Millionen Euro) für die Äthiopien-Hilfe.

Insgesamt seien in dem ostafrikanischen Land mehr als zehn Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung betroffen, darunter drei Millionen Menschen, die vor bewaffneten Konflikten und extremen Wetterbedingungen geflüchtet seien. Der Bedarf an humanitärer Hilfe nehme auch aufgrund der Konflikte in Nachbarländern zu. Viele Menschen flüchteten nach Äthiopien.

US-Präsident Donald Trump hatte im Januar alle amerikanischen Hilfsprogramme im Ausland ausgesetzt. Zudem schaffte er die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID ab. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Hilfen.