Dakar, Yaoundé (epd). In Kamerun hat der Verband von Lehrergewerkschaften Corec zu einem viertägigen Streik aufgerufen. Mit dem landesweiten Ausstand von Dienstag bis Freitag fordern die Lehrerinnen und Lehrer bessere Löhne und eine Reform des Bildungssektors, wie der Verband in den sozialen Netzwerken mitteilte.
Bei früheren Streiks haben meist die Lehrkräfte einzelner Regionen für ihre Belange die Arbeit niedergelegt. Der derzeitige Ausstand wird jedoch vom Dachverband Corec organisiert, dem ein Dutzend Lehrergewerkschaften aus ganz Kamerun angehören.
Seit über zwei Jahren fordern in dem zentralafrikanischen Land die Beschäftigten im Bildungsbereich Reformen und streiken für bessere Arbeitsbedingungen. Immer wieder fällt deshalb der Unterricht aus.
Wie in Kamerun fehlt es nach Angaben der Vereinten Nationen in vielen afrikanischen Ländern im Bildungsbereich an finanziellen Ressourcen und gut ausgebildeten Fachkräften. Laut der UN-Organisation für Kultur und Bildung Unesco steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler, doch die Schulen und Klassenräume sind oft unzureichend ausgestattet und überfüllt.
Selbst dort, wo die Gehälter der Lehrkräfte vergleichsweise attraktiv sind, reichen sie der Unesco zufolge oft nicht aus, um einen angemessenen Lebensstandard zu gewährleisten. Dies führt zu einem Motivationsverlust und zur Abwanderung von ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern in andere Berufszweige. Damit Afrika seine Bildungsziele erreichen kann, müsste der Kontinent laut Unesco bis 2030 mindestens 15 Millionen zusätzliche Lehrkräfte einstellen.