München (epd). Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, hat das Engagement des verstorbenen Papstes Franziskus für Geflüchtete und Schutzbedürftige gewürdigt. Damit, und auch mit seinem Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, sei er „ein wahrer Zeuge der Liebe Christi gewesen“, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sein Zeugnis inspiriere den Weltkirchenrat, die Arbeit „für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit fortzusetzen“.
Bedford-Strohm sagte, der Tod des Papstes sei für ihn trotz dessen Erkrankung überraschend gekommen: „Ich bin sehr traurig.“ Mit seinem Tod sei „ein großes Pontifikat“ zu Ende gegangen. Papst Franziskus habe nicht nur die Kirche, sondern auch die Welt verändert. Er habe seine Mission „nie als Hüter abstrakter Wahrheitsansprüche“ verstanden, sagte der ÖRK-Vorsitzende: „In meinen vielen Begegnungen mit ihm habe ich immer die 'Ökumene des Herzens' gespürt, von der die Vollversammlung des Weltkirchenrats 2022 in Karlsruhe gesprochen hat.“
Papst Franziskus starb am Morgen des Ostermontags. Tags zuvor hatte der 88 Jahre alte kranke Pontifex noch den traditionellen Ostersegen „Urbi et Orbi“ von der Loggia des Petersdoms aus gespendet.
Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Jerry Pillay, erklärte in Genf, das Pontifikat von Franziskus sei ein großes Geschenk für die ökumenische Bewegung gewesen. Sein Tod werde in der ganzen Welt betrauert. Er habe für eine „Kirche der Armen für die Armen“ gestanden.
Der Ökumenische Rat der Kirchen, auch als Weltkirchenrat bekannt, umfasst 352 christliche Kirchen, die weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten. Die katholische Kirche ist kein Mitglied im ÖRK, arbeitet aber mit dem Dachverband zusammen.