Kirchen: Ostern ist Symbol für Mut und Aufbruch

Kirchen: Ostern ist Symbol für Mut und Aufbruch
Papst Franziskus spricht Segen "Urbi et Orbi"
Trotz angeschlagener Gesundheit hat Papst Franziskus persönlich den Ostersegen "Urbi et Orbi" in Rom gespendet. In Deutschland warben die Kirchen an Ostern angesichts von Krieg, Gewalt und sozialen Herausforderungen für eine Kultur des Miteinanders.

Frankfurt a.M., Rom (epd). Die Kirchen haben an Ostern die Kraft der Hoffnung angesichts von Leid und Unsicherheit betont. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, ermutigte zu einem gesellschaftlichen Aufbruch. „Teilt die guten Nachrichten! Nicht allein die Katastrophenmeldungen!“, sagte die Hamburger Bischöfin am Ostersonntag in einem ZDF-Fernsehgottesdienst. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, warb für eine Kultur des Miteinanders.

Papst Franziskus spendete am Ostersonntag den Segen „Urbi et Orbi“ von der Loggia des Petersdoms aus. „Liebe Brüder und Schwestern, Frohe Ostern“, sagte der Papst mit noch immer angeschlagener und schwacher Stimme zu den Gläubigen auf dem Petersplatz. Bis zuletzt war unklar, ob und in welcher Form der Papst an den Osterfeierlichkeiten würde teilnehmen können. Den Segen sprach der 88-Jährige persönlich. Im Anschluss fuhr Franziskus noch im Papamobil durch die Menge und begrüßte die Gläubigen persönlich.

Nach einem fünfwöchigen Krankenhausaufenthalt, während dem er unter anderem wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt wurde, war Papst Franziskus am 23. März aus der Gemelli-Klinik in Rom entlassen worden. Seitdem wird er in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta weiter medizinisch betreut. Die Ärzte hatten dem Papst bei seiner Entlassung zu zwei Monaten Schonung geraten.

Der Limburger Bischof Bätzing bezeichnete Ostern als ein Symbol für Menschenwürde. Die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas sei auch die Folge eines dramatischen Traditionsabbruchs des christlichen Glaubens und seiner Prägekraft, sagte er am Sonntag im Hohen Dom zu Limburg. Das zeige sich beispielsweise in „zunehmenden Egoismen bis hin zum Bereich der internationalen Verantwortung“, der Aufkündigung solidarischen Zusammenstehens und dem Rückzug aufs Eigene.

Bischöfin Fehrs sagte in ihrer Predigt in der Christ-König-Kirche in Hamburg-Lokstedt: Nötig seien Geschichten vom gelingenden Leben, die Kraft geben. „Das brauchen wir jetzt in unserem Land. Das braucht die Welt. Nur so verwandelt sie sich.“ Fehrs rief zur Hoffnung auf, trotz allem Negativen in der Welt. Sie glaube daran, dass die Liebe immer das letzte Wort haben wird. Ostern sei „der Mut zu glauben, dass Schmerz und Tränen vorübergehen“.

An Ostern feiern Christen weltweit die Auferstehung Jesu nach seinem Tod am Kreuz. Es ist das wichtigste Fest aller Christen. Ostern fällt 2025 für Christinnen und Christen aller Traditionen auf denselben Tag. In der Regel feiern von weltweit mehr als 2,5 Milliarden Christen rund 260 Millionen Orthodoxe die Auferstehung Jesu Christi aufgrund unterschiedlicher Kalenderberechnungen mit teilweise wochenlangem Abstand.