Berlin: Nur jede vierte Wohnung für Durchschnittsverdiener bezahlbar

Berlin: Nur jede vierte Wohnung für Durchschnittsverdiener bezahlbar

Berlin (epd). In Berlin können sich Durchschnittsverdiener bei einer Neuvermietung nur etwa jede vierte angebotene Wohnung leisten. Das geht aus dem Wohnraumbedarfsbericht 2025 hervor, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Mittwoch veröffentlicht hat. Bei Haushalten mit einem Einkommen von 60 Prozent des mittleren monatlichen Nettoeinkommens sei es sogar nur jede zwanzigste angebotene Wohnung.

Das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen betrug in Berlin 2023 demnach 2.575 Euro. Die Berliner Angebotsmiete lag 2023 im sogenannten Median bei knapp 14 Euro pro Quadratmeter. Dies entspreche einer Steigerung von 2,45 Euro oder mehr als einem Fünftel gegenüber dem Vorjahr.

Deutlich werde der Unterschied zwischen Bestandsmietern und Wohnungssuchenden: 2023 mussten dem Bericht zufolge Neumieter fast doppelt so viel Miete pro Quadratmeter aufbringen wie Personen in bestehenden Mietverhältnissen. Der große Unterschied sei ein typischer Indikator für einen stark angespannten Wohnungsmarkt, hieß es.

Nachholbedarf sieht der Bericht unter anderem beim studentischen Wohnen und beim barrierefreien Wohnraum. Dort bestehe eine Versorgungslücke von rund 57.000 Wohnungen.

Für das Jahr 2023 wurden in Berlin mehr als zwei Millionen Haushalte erfasst. Zu einem Haushalt gehörten demnach im Durchschnitt 1,9 Personen. Zwischen 2014 und 2023 sei die Bevölkerung um neun Prozent gewachsen. Dies entspreche etwas mehr als 300.000 Menschen. Im gleichen Zeitraum seien rund 150.000 Wohnungen fertiggestellt worden. Der Berliner Wohnraumbedarfsbericht wurde erstmals 2019 veröffentlicht.