Berlin (epd). Antiziganistische Vorfälle haben im vergangenen Jahr in Berlin laut einer Dokumentation einen neuen Höchststand erreicht. So seien 2024 insgesamt 247 diskriminierende Vorfälle gegenüber Angehörigen der Roma gemeldet worden, teilte die Dokumentationsstelle Antiziganismus (Dosta) des Vereins Amaro Foro am Dienstag in Berlin mit. 2023 wurden 210 Fälle dokumentiert.
Die meisten Vorfälle ereigneten sich demnach beim Kontakt zu Behörden (49), im Bildungsbereich (47) und in der Öffentlichkeit (45). Weitere dokumentierte Lebensbereiche umfassten unter anderem Justiz, Wohnen und den Zugang zu medizinischer Versorgung.
Projektleiterin Violeta Balog sagte: „Wir erleben zurzeit eine politische Lage, in der rechtsradikale Einstellungen der gesellschaftlichen Mitte offen kommuniziert und gelebt werden.“ Projektmitarbeiterin Valerie Laukat beklagte eine zunehmende Aggressivität und eine Zunahme offen antiziganistischer Angriffe im öffentlichen Raum. Die Hemmschwelle sei gesunken, sagte Laukat.
Laut Dosta wurden seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2014 insgesamt 1.749 antiziganistische Fälle in verschiedenen Lebensbereichen aufgezeichnet.