Mehr rechts motivierte Gewalttaten in Sachsen

Mehr rechts motivierte Gewalttaten in Sachsen

Dresden (epd). Die Zahl rechtsmotivierter und rassistischer Angriffe in Sachsen ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Die Beratungsstellen des RAA Sachsen erfassten 328 Gewalttaten. RAA-Geschäftsführerin Andrea Hübler bezifferte den Anstieg gegenüber dem Vorjahr am Dienstag in Dresden auf 32 Prozent. Der Statistik zufolge waren mindestens 446 Menschen direkt betroffen.

Laut Hübler ist ein flächendeckender Anstieg zu verzeichnen. Allerdings gebe es weiter Schwerpunkte in den Großstädten Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Leipzig und Zwickau. Bei den Angriffen handelte es sich laut RAA Sachsen überwiegend um Körperverletzungsdelikte und um Nötigungen oder Bedrohungen. 2023 waren 248 Angriffe und 380 Betroffene registriert worden.

Das häufigste Tatmotiv sei weiterhin Rassismus, sagte Hübler. Eine deutliche Zunahme gab es bei Angriffen auf politische Gegnerinnen und Gegner. Antisemitisch motivierte Gewalttaten habe es in drei Fällen gegeben.

„In Sachsen sind wir wieder mit organisierten neonazistischen Strukturen konfrontiert“, sagte Hübler. Es gebe neue Jugend-Kameradschaften mit verschiedensten Bezeichnungen. Sie träten bei Demonstrationen und Mobilisierungen, aber auch im Alltag, selbstbewusst und aggressiv auf.

Die Fachberatungsstelle Support für Betroffene rechter Gewalt des RAA Sachsen unterstützt seit 2005 Opfer rechtsmotivierter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bei der Bewältigung der Tatfolgen und dokumentiert darüber hinaus diese Angriffe.