Magdeburg (epd). In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der politisch motivierten Straftaten im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Wie Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Mittwoch in Magdeburg sagte, wurden 4.008 Fälle registriert. Die Zahl markiere den höchsten Stand seit Beginn der Auswertung im Jahr 2001. Gegenüber 2023 seien fast ein Drittel mehr politisch motivierte Delikte registriert worden.
Der Anstieg gehe vor allem auf ein Anwachsen der rechts motivierten Straftaten zurück, hieß es. Demnach wurden 2024 insgesamt 2.920 rechtsmotivierte Delikte in Sachsen-Anhalt erfasst. Das waren 884 mehr als im Vorjahr, ein Zuwachs um rund 43 Prozent.
Den Großteil der Straftaten - gut 2.200 - machte laut Innenministerium das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aus. Hier betrug der Anstieg zum Vorjahr rund 69 Prozent. Dazu zählen etwa Farbschmierereien verbotener Kennzeichen oder das Skandieren öffentlichkeitswirksamer Parolen mit Bezug zur NS-Zeit.
Wenig Veränderung zum Vorjahr gab es bei den fremdenfeindlichen Straftaten. Im Jahr 2024 wurden hier laut Innenministerium 699 Fälle erfasst, etwa so viele wie im Vorjahr.
Die Zahl der linksmotivierten Straftaten ist hingegen zurückgegangen. Hier wurden im vergangenen Jahr 280 Fälle registriert - über ein Fünftel weniger als 2023. Allerdings habe sich die Zahl der links motivierten Gewaltstraftaten von 13 auf 26 Fälle erhöht, hieß es.