Angermünde (epd). Als Beitrag zum Klimaschutz wird das Sernitzmoor bei Angermünde im Osten Brandenburgs renaturiert. Zum Auftakt am Dienstag erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), das Vorhaben sei ein Leuchtturmprojekt, das natürlichen Klimaschutz und nachhaltige Landnutzung zusammenbringe. Die Wiedervernässung von Mooren sei für den Schutz des Klimas wichtig. Intakte Moore speicherten Kohlenstoff und seien einzigartige Lebensräume für viele bedrohte Arten.
Lemke betonte, die Bewirtschaftung von Mooren mit angepassten Techniken schaffe verlässliche und nachhaltige Einkommensquellen. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) erklärte, es müssten „gemeinsam mit allen Akteuren zukunftsgerichtete Lösungen“ gefunden werden, die sich auch für die Landwirtschaft finanziell lohnen.
Der Biologe Michael Succow, Träger des alternativen Nobelpreises, erklärte, Moore müssten wieder wachsen dürfen. Ziel sei, dass sie Kohlendioxid in Form von Torf akkumulieren, Schadstoffe festhalten sowie als große Verdunstungsflächen und damit als Kühlräume für die sich erhitzende Erde dienen können. Succows Stiftung hat nach eigenen Angaben inzwischen die Verantwortung für rund 350 Hektar Flächen der Sernitzniederung übernommen und verbindet dort Moor- und Klimaschutz.
Laut Bundesagrarministerium verursachen entwässerte Moore rund sieben Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. Durch die Zersetzung von Moorböden und Torfabbau würden jährlich etwa 54 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt. Das Sernitzmoor ist rund 800 Hektar groß und liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.