UN: 935 Millionen US-Dollar für Hilfe für Rohingya-Flüchtlinge nötig

UN: 935 Millionen US-Dollar für Hilfe für Rohingya-Flüchtlinge nötig

Genf (epd). Hilfswerke der Vereinten Nationen rufen zur Unterstützung der 1,5 Millionen Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch auf. Die Rohingya seien vollständig auf humanitären Beistand von außen angewiesen, teilten das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration IOM am Montag in Genf mit.

Die Hilfswerke und ihre Partner bräuchten rund 935 Millionen US-Dollar, um die Flüchtlinge ein Jahr lang mit Hilfsgütern zu unterstützen. Auch die lokale Bevölkerung, die den Rohingya helfe, sei auf Unterstützung angewiesen. Die humanitäre Krise der Rohingya stehe nicht im internationalen Rampenlicht, doch der Bedarf sei groß.

Die Vertreibung der Rohingya aus Myanmar dauere an, hieß es. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in den Flüchtlingslagern in Bangladesch seien Frauen und Mädchen, die einer hohen Gefahr geschlechtsspezifischer Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt seien. Jeder dritte Rohingya-Flüchtling in Bangladesch sei zwischen zehn und 24 Jahren alt. Ohne Zugang zu Bildung, angemessener Qualifizierung und Möglichkeiten zur Selbstversorgung hätten die Menschen schlechte Zukunftsperspektiven.

Im buddhistisch geprägten Myanmar werden die muslimischen Rohingya seit Jahrzehnten gewaltsam unterdrückt. Im Jahr 2017 startete das Militär Myanmars eine großangelegte Offensive gegen die Rohingya, Hunderttausende Menschen wurden binnen kurzer Zeit vertrieben. Die meisten von ihnen fanden im benachbarten Bangladesch Zuflucht.