Umfrage: Deutsche glauben nicht an bessere Gesundheitsversorgung

Umfrage: Deutsche glauben nicht an bessere Gesundheitsversorgung

Berlin (epd). Trotz steigender Krankenkassenbeiträge gehen die Deutschen laut einer Umfrage nicht von einer besseren Gesundheitsversorgung aus. In einer repräsentativen forsa-Erhebung äußerten 91 Prozent der Befragten die Meinung, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung gleichbleibt oder sogar noch schlechter wird, wie der BKK-Dachverband am Sonntag mitteilte. Nur sieben Prozent der Befragten sind anderer Meinung und sehen eine Verbesserung. Die Umfrage wurde vom BKK-Dachverband in Auftrag gegeben.

Von der Politik erwarten die Bürgerinnen und Bürger laut Umfrage eine gerechtere Finanzierungsstruktur im Gesundheitswesen. So wollen 42 Prozent, dass versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln finanziert werden. Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK-Dachverbandes, kritisierte, dass die Beitragszahler staatliche Aufgaben finanzieren müssten und forderte eine Entlastung der Versicherten und der Wirtschaft.

Im Fall einer Pflegebedürftigkeit befürchten 54 Prozent der Befragten, nicht angemessen versorgt zu werden. Zudem machen sich 64 Prozent Sorgen oder große Sorgen, dass sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn sie pflegebedürftig werden. 92 Prozent der Befragten sprechen sich für die Einführung eines Pflegelohns für pflegende Angehörige aus.

Die Gesundheitsprävention muss nach Meinung der Befragten eine deutlich größere Rolle spielen als bisher. 77 Prozent fordern, dass die Erhaltung der Gesundheit und die Vermeidung von Krankheiten einen größeren Stellenwert bei den Leistungen der GKV haben soll. Derzeit fließen nur rund drei Prozent aller Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Prävention. „Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 120.000 Menschen, weil Prävention nicht ernst genug genommen wird“, so Klemm.

Für die repräsentative Erhebung hatte forsa Mitte März 1.000 Personen ab 18 Jahren zu Pflege, Finanzierung und Zukunft der Versorgung befragt.