UN-Vertreter verurteilen Israels Luftangriffe auf den Gaza-Streifen

UN-Vertreter verurteilen Israels Luftangriffe auf den Gaza-Streifen
Bei den israelischen Luftschlägen auf den Gaza-Streifen wurden laut den Vereinten Nationen Hunderte Menschen getötet. Generalsekretär Guterres und andere UN-Vertreter verlangen eine Rückkehr zu der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

New York, Genf (epd). Hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen haben Israels jüngste Luftangriffe auf den Gaza-Streifen scharf verurteilt. Hunderte Zivilisten seien bei den Attacken getötet worden, teilten die UN am Dienstag in Genf mit. Die UN bezogen sich bei den Angaben über die Toten auf das Gesundheitsministerium im Gaza-Streifen. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich „schockiert“ über die israelischen Attacken. Er rief dazu auf, die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas einzuhalten. Humanitäre Hilfe müsse ungehindert die Bedürftigen erreichen und die verbleibenden Geiseln sollten bedingungslos freigelassen werden.

Der Chef des Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, sprach von schrecklichen Szenen nach den Bombardierungen. Die Wiederaufnahme des Krieges werde noch mehr Verzweiflung und Leid bringen. Auch Lazzarini verlangte eine Rückkehr zu der Waffenruhe.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärte, dass die vergangenen 18 Monate der Gewalt deutlich gemacht hätten, dass es keinen militärischen Ausweg gebe. Der einzige Ausweg sei eine politische Lösung im Einklang mit dem Völkerrecht. Israels Rückgriff auf noch mehr Gewalt werde weiteres Elend über die palästinensische Bevölkerung bringen, die bereits unter katastrophalen Bedingungen leide.

Das israelische Militär hatte nach eigenen Angaben „umfangreiche Angriffe“ auf „Terrorziele“ der Hamas im Gaza-Streifen ausgeführt. Medien berichteten von den heftigsten Luftangriffen auf den Gaza-Streifen seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar. Bei vorangegangenen Gesprächen über eine Verlängerung der Waffenruhe konnte demnach keine Einigung erzielt werden.

Der Palästinensische Rote Halbmond reagierte nach eigenen Angaben mit Hilfsaktionen auf die Angriffe in der vergangenen Nacht. Teams hätten 150 Tote gezählt und sich um 179 Verletzte gekümmert. Unter den Opfern seien auch Kinder gewesen. Die medizinischen Einrichtungen seien überfordert. Es mangele an Lebensmitteln, Vorräten und Treibstoff.

Auslöser des jüngsten Nahost-Krieges war der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Im Zuge der zwischen den Konfliktparteien vereinbarten Waffenruhe waren mehrere von der Hamas entführte israelische Geiseln freigelassen worden.