Papst beschließt Fortsetzung der Weltsynode

Papst beschließt Fortsetzung der Weltsynode

Rom (epd). Papst Franziskus hat für viele überraschend eine weitere Phase der eigentlich beendeten Weltsynode der katholischen Kirche eingeleitet. Das kündigte der Generalsekretär der Synode, Kardinal Mario Grech, in einem vom Papst gebilligten Schreiben an, das der Vatikan am Samstag veröffentlichte. Dieser „ausführende“ Teil der Synode soll die Umsetzung bisheriger Ergebnisse begleiten. Demnach wird diese neue Phase im Oktober 2028 mit einer „kirchlichen Versammlung“ in Rom abgeschlossen.

„Es ist das erste Mal, dass eine kirchliche Versammlung stattfindet“ erläuterte Kardinal Grech in einem Interview mit Vatikannews. Es sei auch das erste Mal, dass eine solche Versammlung „auf der Ebene der gesamten Kirche zusammentritt“, präzisierte er weiter. Darum müsse noch vieles ausgearbeitet und präzisiert werden. In dem am Samstag veröffentlichten Schreiben Grechs heißt es ausdrücklich, dass es sich bei dieser Versammlung nicht um eine neue Synode handeln werde.

Die Weltsynode, die Franziskus 2021 eingeläutet hatte, war eigentlich im Herbst vergangenen Jahres mit dem zweiten Teil der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan zu Ende gegangen. Unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ war in unterschiedlichen Phasen über die Struktur und Ausrichtung der katholischen Kirche beraten worden. Zum ersten Mal waren bei einer Synode nicht nur Bischöfe, sondern auch Ordensvertreter und Laien stimmberechtigt, darunter auch Frauen.

Unmittelbar nach dem Abschluss der Weltsynode Ende Oktober vergangenen Jahres, hatte Papst Franziskus erklärt, das Schlussdokument sei „Teil des ordentlichen Lehramtes“ des Papstes und müsse als solches angenommen werden. Die Ortskirchen und kirchlichen Zusammenschlüsse sind also verpflichtet, dieses Dokument umzusetzen.

Diese Umsetzung wird nun durch den am Samstag eingeleiteten dreijährigen Prozess begleitet. Dieser ziele darauf ab, einen direkten Austausch unter den Kirchen über die in der Anwendungsphase gewonnenen Erkenntnisse zu fördern, erläuterte Kardinal Grech bei Vatikannews.

Wie auch die Weltsynode ist dieser Prozess erneut in unterschiedliche Phasen eingeteilt. „Das Ziel ist, dass die Umsetzung nicht isoliert erfolgt, als ob jede Diözese eine separate Einheit wäre, sondern dass die Verbindungen zwischen den Kirchen auf nationaler, regionaler und kontinentaler Ebene gestärkt werden“, sagte Kardinal Grech. Im Mai soll ein „Unterstützungsdokument für die Umsetzungsphase“ veröffentlicht werden.

Das Schreiben des Synodensekretariats wurde von Papst Franziskus am 11. März im Krankenhaus gebilligt. Franziskus wird seit rund einem Monat in der Gemelli-Klinik in Rom wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt. Nach Wochen der Unsicherheit hatte sich der Zustand des 88-Jährigen zuletzt leicht verbessert.