Essen, Berlin (epd). In der Diskussion über flexiblere Arbeitszeiten hat sich IG-Metall-Chefin Christiane Benner gegen Pläne von Union und SPD ausgesprochen, anstelle der bisherigen täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche Höchstgrenze einzuführen. „Ich halte davon nichts“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Ausreichende Ruhezeiten sind ein gewerkschaftlich hart erkämpftes Recht.“
„In der Produktion bei uns in den Betrieben ist das ohnehin völlig weltfremd, denn da gibt es vielerorts Schichtsysteme, harte körperliche Belastung, auch über Kopf arbeiten kann man nicht über so viele Stunden“, sagte Benner. In anderen Branchen bestehe aber „eine massive Missbrauchsgefahr“. Die Gewerkschaftsvorsitzende nannte als Beispiele die Gastronomie und die Pflege. „Beschäftigte dürfen nicht ausgebeutet werden“, betonte sie.
Um Missbrauch zu vermeiden, müssten Ruhezeiten eingehalten werden. Auch am Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten müsse festgehalten werden. Benner verwies darauf, dass es nicht überall Betriebsräte gebe, die die Einhaltung von Gesetzen einfordern und kontrollieren.
Union und SPD sehen in ihrem Sondierungspapier Änderungen bei der Arbeitszeit im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie vor. In dem Papier heißt es aber auch, kein Beschäftigter dürfe gegen seinen Willen zu längerer Arbeitszeit gezwungen werden.