Bochum (epd). Die Bochumer GLS Bank sieht mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunft weltweit keine Alternative zu mehr Nachhaltigkeit. Ohne die Umsetzung der Klimaziele würden die wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel die Ausgaben für den Umbau zu einer umweltgerechteren Wirtschaft langfristig „deutlich überschreiten“, machte Vorstand Dirk Kannacher bei der Vorlage der Bilanz für 2024 am Donnerstag deutlich: „Am Ende werden die Schäden größer sein als die Investitionen in den ökologischen Wandel.“
Die vor rund 50 Jahren gegründete und nach eigenen Angaben weltweit erste Ökobank, die nur sozial-ökologisch orientierte Investitionen finanziert, sieht sich vor diesem Hintergrund weiter gut aufgestellt: „Die nachhaltige Wirtschaft wächst und wird weiterwachsen“, betonte Kannacher. Die neue Ausrichtung der USA hin zu einem geplanten Ausbau der Öl- und Gasförderung sei dagegen der falsche Weg. Irgendwann werde die Förderung der verbleibenden Reserven so teuer, dass es sich ohnehin nicht mehr lohne.
Die GLS Bank vergab auch 2024 mit mehr als einer Milliarde Euro die meisten Kredite in den Branchen erneuerbare Energien und bezahlbares Wohnen. So finanzierte das Kreditinstitut rund sieben Prozent der neu installierten Windkraftanlagen an Land. Darüber hinaus wurde das neue, deutschlandweit größte Batteriespeicher-Projekt in Bollingstedt in Schleswig-Holstein finanziert. Dort sollen Akkus den Tagesverbrauch von 30.000 Haushalten aus Wind- und Sonnenenergie speichern.
Für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vergab die Bank Kredite in Höhe von 322 Millionen Euro. Damit seien 2.500 neue Wohnungen geschaffen worden. Ziel für die gesamte Branche müsse sein, die Lücke von bundesweit rund 700.000 fehlenden Wohnungen mit günstigen Mieten zügig zu schließen, betonte GLS-Vorständin Christina Opitz. Zudem investierte die Bank in ein Wolfsburger Pilot-Wohnprojekt: die sogenannten „Woodscraper“ sind zwei zwölfstöckige Hochhäuser aus Holz mit 106 Mietwohnungen.
Insgesamt konnte die Bank ihr Geschäft damit auch 2024 weiter ausbauen. Die Bilanzsumme verbesserte sich gegenüber dem Jahr zuvor um 8,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen stiegen in nahezu gleicher Höhe um 8,4 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen legte um 8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Kunden erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 377.800.