Frauentag: Demonstration für Umverteilung von Sorgearbeit

Frauentag: Demonstration für Umverteilung von Sorgearbeit

Berlin (epd). Mehrere tausend Menschen haben zum Weltfrauentag in Berlin für gleiche Chancen und Rechte für alle Menschen demonstriert, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder anderen Zuschreibungen. Unter dem Motto „feministisch, solidarisch, gewerkschaftlich“ führte der Aufzug eines Bündnisses aus DGB-Gewerkschaften, Verbänden, stadtpolitischen und feministischen Initiativen am Samstag vom Kreuzberger Oranienplatz zum Roten Rathaus. Eine Polizeisprecherin sprach zunächst von etwa 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei „einem anhaltenden weiteren Zustrom“.

Die Demonstrierenden forderten unter anderem die Umverteilung von Sorgearbeit, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, Entgeltgleichheit und gute Löhne. Finanzielle Unabhängigkeit und gerecht verteilte Sorgearbeit seien der Schlüssel zu echter Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Nele Techen. Noch immer werde die unbezahlte Sorgearbeit mehrheitlich von Frauen geschultert.

Gefordert wurden auch ein Ende der Kürzungspolitik und mehr Investitionen in Bildung, Mobilität, Gesundheitsversorgung und soziale Infrastruktur. Rechte Kräfte nutzen die Folgen von Kürzungspolitik und gesellschaftlicher Spaltung, um ihre Hetze zu verbreiten. „Wir brauchen ein Gemeinwesen, das alle trägt“, hieß es: „Wir brauchen gute Arbeit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.“ Der Frauentag am 8. März ist seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag.