Süssmuth fordert paritätische Besetzung des nächsten Kabinetts

Süssmuth fordert paritätische Besetzung des nächsten Kabinetts

Berlin (epd). Anlässlich des Internationalen Frauentags hat die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) Geschlechterparität bei der Besetzung von Posten im künftigen Kabinett gefordert. „Eine paritätische Besetzung des Kabinetts ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern der überfälligen Notwendigkeit und politischer Weitsicht“, sagte Süssmuth dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag). „Ohne die Belange der Frauen konsequent ernst zu nehmen, werden wir scheitern“, sagte die 88-Jährige.

Wenn in den zentralen Verhandlungsrunden ausschließlich Männer zu sehen sind, spiegele das nicht die Realität wider, kritisierte Süssmuth. Es gehe nicht darum, Frauen nur symbolisch einzubinden, sondern um ihre unverzichtbare Mitgestaltung an der Zukunft Deutschlands. „Gerade in Zeiten großer Herausforderungen brauchen wir das gesamte Potenzial - und das bedeutet, Frauen und Männer gleichermaßen an den entscheidenden Tischen“, sagte sie.

Mit Blick auf die von der Union angekündigte Wahlrechtsreform drängte Süssmuth darauf, dabei auch die Parität im Bundestag sicherzustellen: „Ohne eine gesetzliche Verankerung der Parität drohen Rückschläge. Es geht hier nicht um eine reine Zahlenfrage, sondern um eine Frage der Teilhabe, der Gerechtigkeit und der menschlichen und politischen Gestaltungskraft“, sagte sie.

Im neu gewählten Bundestag sinkt der Frauenanteil leicht, nur knapp ein Drittel der Parlamentarierinnen und Parlamentarier sind weiblich. „Fortschritt ist nicht selbstverständlich - er muss kontinuierlich erkämpft und verteidigt werden“, sagte Süssmuth.