Erfurt (epd). Der Thüringer Landtag hat dem umstrittenen Thüringer AfD-Abgeordneten Jörg Prophet erneut den Einzug ins Landtagspräsidium verwehrt. In geheimer Wahl verfehlte der 63-jährige Nordhäuser am Donnerstag mit 39 Ja-Stimmen bei 42 Gegenstimmen die notwendige Stimmenmehrheit im Parlament. Bereits Ende Januar war Prophet als Wahlvorschlag der in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD mit seiner Kandidatur für das Landtagspräsidium gescheitert.
Zuvor hatten die Fraktionen von CDU und BSW deutlich gemacht, einen Kandidatenvorschlag der AfD für das Amt des Vizepräsidenten grundsätzlich mitzutragen. Die AfD müsse jedoch Vorschläge machen, die vom Rest des Hauses nicht als Provokation empfunden werden. Dieser Anforderung genüge der Kandidat Prophet nicht, so CDU-Fraktionschef Andreas Bühl.
Prophet wird aus den Reihen der anderen Fraktionen im Parlament für Aussagen aus der Vergangenheit scharf kritisiert, die unter anderem Einzug in den Thüringer Verfassungsschutzbericht des Jahres 2021 gefunden hatten. Die Behörde bescheinigt dem AfD-Kandidaten ein „geschlossenes, revisionistisches Geschichtsbild“.
Die AfD ist seit der Wahl im September 2024 die stärkste Fraktion im Thüringer Landtag. Sie verfügt über 32 der insgesamt 88 Sitze im Parlament.