Wiesbaden (epd). Frauen in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Schnitt 16 Prozent weniger als Männer verdient. Der sogenannte Gender Pay Gap im deutschen Arbeitsmarkt sank 2024 um zwei Prozentpunkte, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Der Rückgang sei vor allem auf gestiegene Bruttomonatsverdienste von Frauen zurückzuführen.
Auch der sogenannte Gender Gap Arbeitsmarkt, bei dem die Statistiker die Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern einbeziehen, sank nach Angaben von Destatis im Jahr 2024 um zwei Prozentpunkte und lag danach bei 37 Prozent. Vor zehn Jahren habe der Gender Gap Arbeitsmarkt noch bei 45 Prozent gelegen.
Eine wesentliche Ursache für die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern sei die höhere Teilzeitquote von Frauen, teilte die Statistikbehörde mit. So seien Männer 2024 im Monat 149 Stunden einer bezahlten Arbeit nachgegangen, bei Frauen seien es nur 122 Stunden gewesen. Damit brachten Frauen wie im Vorjahr 18 Prozent weniger Zeit für bezahlte Arbeit auf als Männer (Gender Hours Gap).
Auch in der Erwerbsbeteiligung gebe es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Zahlen zur Erwerbstätigkeit aus dem Jahr 2023 zeigten, dass 73,6 Prozent aller Frauen einer bezahlten Arbeit nachgingen. Bei den Männern seien es 80,8 Prozent. Der Gender Employment Gap habe damit wie bereits im Vorjahr bei neun Prozent gelegen.