Stuttgart (epd). Nach der Todesfahrt von Mannheim am Montag gibt es laut Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt weiterhin keine Anhaltspunkte dafür, dass der Tat ein extremistisches oder politisches Motiv zugrunde lag. Gemäß den bislang vorliegenden Erkenntnissen sei davon auszugehen, dass bei dem Tatverdächtigen eine psychische Erkrankung vorliege, teilte das Landeskriminalamt am Mittwochnachmittag in Stuttgart mit. Der 40-Jährige befand sich demnach in der Vergangenheit regelmäßig in ärztlicher oder psychiatrischer Behandlung, zuletzt im vergangenen Jahr auch stationär.
Hinweise auf mögliche Kontakte des Mannes ins rechtsextreme Milieu im Jahr 2018 seien den Ermittlungsbehörden bekannt, hieß es weiter. Abfragen bei verschiedenen Nachrichtendiensten hätten allerdings zu keinen extremismusrelevanten Rückmeldungen geführt. Auch bei den bisher gesichteten Asservaten konnten keinerlei Anhaltspunkte für eine extremistische Gesinnung des Tatverdächtigen gefunden werden. Die Auswertung dauere an.
Der Mann war am Rosenmontag mit einem Wagen durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast und hatte Passanten erfasst. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann wurden getötet. Die Anzahl der verletzten Personen hat sich zwischenzeitlich auf 14 erhöht, darunter befindet sich ein zweijähriges Kind. Vier Personen werden aktuell noch in verschiedenen Krankenhäusern behandelt.