Nürnberg (epd). Die Erwerbstätigen in Deutschland haben im Jahr 2024 insgesamt etwas weniger gearbeitet als noch 2023. Das sogenannte Arbeitsvolumen aller Erwerbstätigen sei im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent auf 61,37 Milliarden Stunden zurückgegangen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Damit sei das Arbeitsvolumen erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wieder gesunken. Zuvor war es seit 2020 kontinuierlich gestiegen.
Die Zahl der Erwerbstätigen sei zwischen 2023 und 2024 nur noch leicht um 70.000 Personen auf 46,08 Millionen angewachsen, teilte das IAB weiter mit. Das kleine Plus ergebe sich vor allem dadurch, dass die Zahl der Teilzeitkräfte um 1,2 Prozent auf 16,73 Millionen Personen gestiegen, die Zahl der Vollzeitbeschäftigten hingegen um 0,2 Prozent auf 25,58 Millionen gesunken ist. Die Zahl der Selbstständigen sei stark um 1,9 Prozent auf 3,77 Millionen gesunken. Im Schnitt arbeitete jeder Erwerbstätige im Jahr 2024 rund 1.332 Stunden, das sind 3,5 Stunden weniger als 2023.
Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, fasste die Gründe für den Rückgang mit „Verluste bei Vollzeitjobs, weniger Überstunden, mehr Kurzarbeit, immer weniger Selbstständige“, zusammen. Die Zahl der Kurzarbeiter sei im Jahresdurchschnitt 2024 um 60.000 auf nun 300.000 Personen gestiegen. Hauptursache dafür sei „die Krise in der Industrie“, hieß es.