Tarifverdienste profitieren von Prämien zum Inflationsausgleich

Tarifverdienste profitieren von Prämien zum Inflationsausgleich

Wiesbaden (epd). Die Tarifverdienste in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr arbeitnehmerfreundlich entwickelt. Einschließlich Sonderzahlungen stiegen sie um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, ohne Sonderzahlungen nahmen sie um 4,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im selben Zeitraum erhöhten sich die Verbraucherpreise lediglich um 2,2 Prozent. Damit seien die Tarifverdienste erstmals seit dem Jahr 2020 wieder stärker als die Verbraucherpreise gestiegen.

Der deutlich stärkere Anstieg der Tarifverdienste mit Sonderzahlungen sei hauptsächlich auf die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien sowie höhere Tarifabschlüsse zurückzuführen, erläuterten die Statistiker. Wie schon 2023 hätten auch 2024 vor allem untere Einkommensgruppen von Inflationsausgleichsprämien profitiert.

Die Entwicklung der Tarifverdienste unterschied sich allerdings der Statistikbehörde zufolge nach Branchen: Die stärksten Zuwächse verzeichneten demnach die Wirtschaftszweige Handel, Kfz-Instandhaltung und -Reparatur sowie Land-, Forstwirtschaft und Fischerei. Unterdurchschnittlich sei das Tarifplus bei Finanz- und Versicherungs-Dienstleistungen, Bergbau inklusive Gewinnung von Steinen und Erden sowie im Bereich Information und Kommunikation ausgefallen. Ebenfalls unterdurchschnittlich seien die Zuwächse im vergangenen Jahr im Gastgewerbe gewesen, wobei in dieser Branche 2023 die Tarifgehälter besonders stark gestiegen seien.