Berlin (epd). Im Bundestag stagniert der Anteil von Abgeordneten mit Migrationshintergrund. Laut einer am Donnerstag vom Mediendienst Integration veröffentlichten Recherche haben 73 der am Sonntag neu gewählten Parlamentatier und Parlamentarierinnen eine Zuwanderungsgeschichte. Das entspricht einem Anteil von 11,6 Prozent, während in der Gesamtbevölkerung knapp 30 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund haben, unter den Wahlberechtigten sind es 14,4 Prozent.
Der Anteil der Abgeordneten mit Zuwanderungsgeschichte hat sich damit im Vergleich zur jetzt zu Ende gehenden Wahlperiode kaum verändert. Nach der Wahl 2021 lag ihr Anteil im Bundestag bei 11,3 Prozent. Der Anteil stagniere damit erstmals, nachdem er über mehrere Wahlperioden hinweg gestiegen war, erläuterte der Mediendienst. 2013 hatten knapp sechs Prozent der Abgeordneten einen Migrationshintergrund.
Den höchsten Anteil an Zuwanderern oder Zuwandererkindern in den eigenen Reihen haben der Recherche zufolge die Grünen (20 Prozent). Bei der Linken sind es 18,8 Prozent und damit deutlich weniger als im Bundestag davor (28,2 Prozent). Ähnlich hoch ist der Anteil bei der SPD: 17,5 Prozent. In der Unions- und der AfD-Fraktion bewegt sich der Anteil im einstelligen Bereich mit 6,3 und 5,9 Prozent.
Der Mediendienst Integration ist eine auf Migration und Integration spezialisierte Informationsplattform. Er wird getragen vom Rat für Migration und von verschiedenen Stiftungen sowie der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung gefördert.